Ausgrabung in der Nordecke der Anlage vor dem Kiekstattrondell (Restaurierungsphase Mitte 2008): 34,3 KB

Stand der Gra­bungen an der nord­west­lichen Mauer Mitte 2008: Ein Bogen ist deut­lich erkenn­bar. Die Grabungsstelle wurde im Sep­tem­ber 2008 wieder zuge­schüt­tet.
Während der archä­olo­gischen Grabung in der Nord­ecke der Festungs­anlage vor dem Kiek­statt­rondell wurde eine zur Bauzeit des Rondells schon vorhandene, ältere Mauer ausge­graben (siehe Foto, rechte Bildhälfte, Mauer mit Bogen). Sie verläuft parallel zu der noch heute die Anlage begren­zenden nordwest­lichen, pass­seitigen Mauer oder Kurtine.

In dem Bereich zwischen älterer Mauer und Nord­west­kurtine kamen zunächst die Grund­risse von zwei Häusern zum Vorschein. In dem einen fanden sich gleich zwei Feuer­stellen, davon eine aus Ziegel­steinen gelegt, die andere direkt auf dem Erdboden. In dem anderen Haus gab es Reste eines steinernen Fußbodens. Unter diesem Haus wurde eine Münze geborgen, deren Datierung Auskunft darüber geben kann, wann dieser Bereich zwischen der älteren Mauer und der Nord­west­kurtine mit Erde aufgefüllt war.

Wegen des jetzt teil­weise sicht­baren Rund­bogens beschäf­tigte man sich nun damit, an der Mauer in die Tiefe zu graben. Die Befunde an der Oberfläche wurden nach ihrer ausführ­lichen Doku­men­tation ab­ge­tragen. Bei dem Bogen stellte sich heraus, dass es sich nicht um ein ehema­liges Burg­tor handelt. Um die Mauer nicht voll­ständig auf­bauen zu müssen, ent­schied man sich seinerzeit für eine Lösung mit Stütz­bogen. Das bedeutete, dass der Bereich dann plan­mäßig unter der Erde ver­schwand. Zunächst wurde aber die heute noch die beiden Türme bzw. Ron­delle verbin­dende, weiter zum Pass stehende Kurtine errich­tet. In dieser Zeit wurde auch der Verbin­dungs­gang zwischen den Kase­matten (unter­irdische Räume) der beiden Ron­delle gebaut. Erst danach wurde der Bereich mit Erd­reich aufge­füllt.

Anschließend wandte man sich der dem Burg­inneren zugewandten Seite der Mauer zu. Hier wurden bis zum September 2008 die Grund­mauern eines großen Hauses freigelegt, das z. T. auf schon vorhan­denen Funda­menten, die ältere Mauer diente dazu, gebaut worden war. Dass es sich durchaus um ein reprä­sen­ta­tives Gebäude gehandelt hat, belegt die z. T. aufwändige Bau­aus­führung.