Zeittafel Burg und Festung Sparrenberg | ||
Bau der Sparrenburg durch die Grafen von Ravensberg. | ||
1240 - 1250 | Nach herkömmlicher Geschichtsschreibung Bauzeit der Sparrenburg im Regnum Graf Ludwigs. Demnach wäre die Sparrenburg Deutschlands einzige Burg, die nach einer Stadtgründung errichtet wurde. | |
1256 | Erste urkundliche Erwähnung der Sparrenburg. | |
1346 | Aussterben der Grafen von Ravensberg, die Herzöge und Grafen von Jülich und Berg folgen als Landesherren. | |
1410 - 1428 | Wilhelm von Berg residiert als einziger Graf nach den Grafen von Ravensberg auf der Sparrenburg. Er ist in der Neustädter Marienkirche begraben. | |
1511 | Aussterben der Herzöge und Grafen von Jülich und Berg, es folgen die Herzöge von Kleve als Landesherren. | |
ab 1535 | Ausbau der Sparrenburg zur größten Festung Westfalens zunächst durch den wohl ravensbergischen Johann Edeler (Rondellbauweise), später die italienischen Baumeister Alessandro Pasqualini und Sohn Maximilian (Hinzufügen der Bastion an der Westecke der Festung). Mehr... | |
1609 | Tod des letzten Herzogs von Kleve. | |
1609 - 1614 | Jülich-Klevischer Erbfolgestreit. Die konfessionellen Parteien können sich noch einmal einigen (Vergleich von Xanten, 12. November 1614). Erben der vereinigten Herzogtümer von Kleve, Jülich und Berg sind die wittelsbachischen Grafen von Pfalz-Neuburg (Jülich und Berg) und die hohenzollerischen Markgrafen von Brandenburg (Kleve, Mark und Ravensberg). Der 30-jährige Krieg zeichnet sich ab. | |
1618 - 1648 | 30-jähriger Krieg, die Burg und Festung wird nicht erobert. Dennoch sieht sie in dieser Zeit holländische, spanische, französische und schwedische Besatzung, an letztere wird sie nach einer ihrer schwersten, einer fast einjährigen Belagerung, übergeben. | |
1647 | Am 8. April wird die Grafschaft Ravensberg im Düsseldorfer Teilungsvertrag dem brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (der Große Kurfürst) endgültig zugesprochen. | |
1673 / 1679 | Zweimal kann eine wegen Verwicklungen aufgrund des Bündnisses mit den Niederlanden stattfindende Belagerung erfolgreich zurück gewiesen werden: gegen münstersche und französische Truppen. | |
1701 | Aus dem Kurfürstentum Brandenburg wird das Königreich Preußen. | |
1713 | Bielefeld wird Garnisonsstadt. Die Burg und Festung auf dem Sparrenberg ist wegen der Entwicklung der Artillerie militärisch nicht mehr von Bedeutung. | |
1743 - 1877 | Das Wirtschaftsgebäude, am Standort des heutigen Palas, wird als Gefängnis genutzt. Ein Brand beendet diese Nutzung. | |
1756 - 1763 | Siebenjähriger Krieg: die Sparrenburg dient den Franzosen zeitweise als Kornlager. | |
1775 | Friedrich II., der Große, erlaubt, die Verblendsteine der äußeren Mauern der Burg und Festung abzutragen. Sie finden beim Bau der sogenannten 55er Kaserne am Fuße des Sparrenberges Verwendung. Ihren Namen trägt die Kaserne nach dem hier stationierten 2. Bataillon des 55. preußischen Infanterieregiments. | |
1807 - 1813 | Französische Besetzung unter Napoléon Bonaparte. Bielefeld und der Sparrenberg werden Teil des 'Königreich Westphalen'. | |
1842 - 1843 | Auf Betreiben des 'Comité zur Wiederherstellung des Thurmes auf dem Sparenberge' wird auf den Bergfried, der bis unter die Galerie verfallen ist, diese und ein nach den Vorstellungen des 19. Jahrhunderts mittelalterlich gestalteter Aussichtsturm gebaut. | |
1879 | Die Stadt Bielefeld erwirbt die Sparrenburg für 8.934,90 Mark vom preußischen Staat. | |
1886 - 1888 | Bau des Palasgebäudes mit Festsaal ('Rittersaal'), Restaurant und Museumsräumen. | |
1889 - 1906 | In den Museumsräumen befindet sich das Museum des Historischen Vereins, der Vorgänger des Historischen Museums. | |
1900 | Einweihung des Denkmals des Großen Kurfürsten im Burghof unter Teilnahme seines Stifters, des letzten Grafen von Ravensberg und letzten deutschen Kaisers, Wilhelms II. | |
1942 - 1944 | Die Sparrenburg dient als Flak-Stellung und Luftschutzbunker. | |
1944 | Schwere Beschädigungen durch den Luftangriff am 30. September. Vor allem Brücke, Torhaus, Palas, Magazin und Pulverhaus werden zerstört. Lediglich der Turm bleibt unversehrt. Die Kasematten (unterirdische Räume und Gänge) halten der Bombardierung stand. | |
1952 - 1962 | Räumung der Trümmer und Wiederaufbau von Brücke und Palas / Restaurantgebäude. Wiederherstellung der Ende des 18. Jahrhunderts entfernten Quaderverkleidung an den meisten Rondellen und Kurtinen (Festungsmauern). | |
1955 - 1982 | In den Museumsräumen des verändert wiederaufgebauten Palas wird das Deutsche Spielkartenmuseum e.V. Bielefeld eingerichtet. 1982 wird das in Firmenbesitz befindliche Museum an das Land Baden-Württemberg verkauft und zieht nach dorthin um. | |
1968 - 1987 | Restaurierung der Bastionsmauern am Scherpentiner, dem Windmühlenrondell und der restlichen Kurtinen (Festungsmauern). | |
1979 | Das 100-jährige Jubiläum des Kaufs der Burg und Festung durch die Stadt Bielefeld wird mit einem Sparrenburg-Fest gefeiert. | |
Seit 1985 | findet das mittelalterliche Sparrenburgfest statt. Und zwar jährlich am letzten Juli-Wochenende. | |
2005 - 2006 | initiiert die Bielefelder Bürgerstiftung die Spendenaktion 'Ein Stein für die Burg' für die vor allem wegen Wasser- bzw. Frostschäden an den Außenmauern abermals erforderliche Restaurierung der Burg und Festung und erzielt Einnahmen in Höhe von über 310.000 Euro. Ein Zeichen des guten Willens - viele Millionen Euro sind erforderlich. | |
Seit Juni 2006 | erfährt die Sparrenburg die erforderliche Drainierung und Restaurierung. Vor allem das nördliche Kiekstattrondell und die Nordostkurtine (stadtseitige Mauer zwischen Kiekstatt- und Marienrondell) müssen wiederhergestellt werden. Bei den Arbeiten am Rondell legen die Restauratoren die originale Gefechtsplattform aus dem 16. Jahrhundert und eine in die darunter liegende Kasematte führende Treppe frei. | |
Zwischen | finden als Folge dieser Entdeckungen weitere, umfangreiche archäologische Grabungen statt, denen die Restaurierung nun erst nachfolgt. Fast der gesamte Bereich hinter Turm und Quermauer wird im Laufe dieser Zeit mittels Grabungen erforscht. Herausragender Fund ist die Entdeckung der Grundmauern des ehemaligen Zeughauses. Auch die Brücke zum Windmühlen-Geschützturm ist von großem Interesse. Hinter dem Palas, dem Restaurantgebäude, und auf dem Innenhof wird ebenfalls gegraben. Mit Ablauf des Jahres 2010 finden die archäologischen Grabungen ihr vorläufiges Ende. | |
2011 | werden die Drainage- und Restaurierungsarbeiten ausgesetzt. Die an den Rondellen der Eingangsseite (Marien- und Schusterrondell) vorgesehenen Arbeiten werden auf | |
2012 | verschoben. Jetzt wird zunächst das Schusterrondell restauriert. Auf der Festung finden zwischen Brücke und Rondell archäologische Grabungen statt. Es werden u. a. Reste des neuzeitlichen Torhauses freigelegt. | |
2013 | werden die Arbeiten am Schusterrondell beendet. Das Marienrondell wird restauriert. Wegen des Stadtjubiläums 2014 soll die Sparrenburg ein neues Besucherzentrum erhalten. Im Juni wird dafür der alte Kiosk abgerissen. Unter diesem kommen historische Mauern zum Vorschein. Es beginnen erneut archäologische Grabungen. |